Fundamentaldaten Forex

Fundamentaldaten Forex - Finanzkrise, Volatilität, Zentralbanken und Geopolitik

Oct 07, 2015

Forex – Fundamentaldaten im Licht der China-Volatilität, Zentralbanken und Geopolitik

Die aufkeimende Krise in China hält die Märkte in ihrem Bann. Die Volatilität ist angeheizt, den Fundamentaldaten außerhalb China wird wenig Respekt gezollt. Es bleibt festzuhalten, dass die Risiken sowohl aus geldpolitischen Fehlentscheidungen als auch die, die aus dem instabilen geopolitischen Umfeld stammen, zu einem gefährlichen Gemisch gemixt werden könnten.

In einigen Segmenten des Anleihenuniversums nimmt die Liquidität kontinuierlich ab. Bezüglich der Forward Guidance-Überlegungen zeichnet sich für die FED eine Niederlage ab. Gleich mehrere Faktoren, vor allem aber das Problemkind Inflation, stehen einer Zinserhöhung in den Vereinigten Staaten ökonomisch im Weg. Auf der anderen Seite weisen Marktbeobachter auf die überfällige Erhöhung der Zinsen hin.

Das Szenario einer gesunden Achtung der Fundamentaldaten sollte sich an den internationalen Finanzplätzen wieder einstellen, sobald die Volatilität, die durch die Krise in China entstanden ist, etwas abgenommen hat.

Zentralbanken – Kaum noch Beachtung unter Bond-Tradern, Finanzkrise-Symptomatik

Sowohl die Bank of Japan als auch die EZB möchten den Märkten natürlich glaubhaft vermitteln, dass der kommende Straffungszyklus der US-Leitzinsen eine stärkere Ausprägung als im Vorfeld von den meisten Marktteilnehmern angenommen, wie er zudem seitens der FED auch immer wieder suggeriert wird, finden sollte. An den Märkten jedoch stößt die gegensätzliche Meinung auf immer größeren Zuspruch, das Volumen der Positionierungen, die exakt gegen die öffentlichen Meinungsmacher der Zentralbanken gerichtet sind, ist in den vergangenen Wochen stark angestiegen.

Die Mobilisierung seitens der Zentralbanken war großspurig angelegt: Es wurden Billionen in die QE-Programme hineinmanövriert, vielerorts Zinssenkungen auf null durchgeführt, die Geldpressen liefen heiß und das spieltheoretische Arsenal des Strategiespiels mit der Erwartungen der Investoren wurde allzu oft überreizt. Dennoch überwiegen an den Anleihenmärkten die Tiefstände der Inflationserwartungen, wie sie zu Zeiten des globalen Zusammenbruchs ab 2007 vorkamen. Bond-Trader vertrauen den geldpolitischen Maßnahmen kaum noch. 

Fundamentaldaten vs. Geldpolitik

Zum einen ist das wirtschaftliche Umfeld unübersehbar. Die geldpolitischen Maßnahmen verpuffen wirkungslos und dies auf globaler Ebene, so dass nach noch mehr Geldpolitik verlangt wird. Man möchte die geldpolitische Dosis am liebsten erhöhen, obwohl sie schon schwindelerregende Höhen erklommen hat.

Ein Blick auf die Fundamentaldatenlage genügt: In Nippon gab es den Rückfall in die Deflationsspirale, im gemeinsamen europäischen Währungsraum purzeln die  Verbraucherpreise. Aus dem Lager des IWF werden vermehrt Stimmen laut, die den Wachstumsausblick senken möchten.

Anleihen – Renditen knapp über dem Allzeittief, Zentralbanken agieren

Die Staatsanleihen der beobachteten Länder rentieren knapp über dem Allzeittief. So rentiert beispielsweise die 10-jährige US-Anleihe in der Nähe der Zwei-Prozent-Marke. Rendite-Unterschiede zwischen kurzfristigen Titel und den US-Treasuries mit längerer Laufzeit existieren kaum noch.

Die Lage bei den deutschen Anleihen ist ebenfalls besorgniserregend. Wie bei der letzten EZB-Ratssitzung vernommen werden konnte, spielt die Europäische Zentralbank mit dem Gedanken die Staatsanleihenkäufe über 09/2016 auszudehnen, falls sich dies als notwendig erweisen sollte.

Zusätzlich erfahren die Ökonomien der Schwellenländer eine deutliche Verlangsamung, womit die Auslandsnachfrage der Euroraum-Exporte ausgebremst wird.

Forex-Trading Euro – Oberhalb der 1,1200-Marke, Fundamentaldaten gemischt

Die europäische Leitwährung wird gegen den US-Dollar gegenwärtig oberhalb der 1,1200-Marke gepreist. In den Futures-Orderbüchern kann man teilweise einen erheblichen Anstieg der Volumina beobachten, so dass große Vorsicht geboten ist. Die Devise lautet hier momentan bei ständiger Marktbeobachtung: „Standing aside is also a position.“

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