Forex Foxy Politikon – US-Dollar als Mittel zur BRIC-Nivellierung
Apr 13, 2015
Euro schwach – US-Dollar als Musterknabe unter den G10-Währungen, Yen stark
Die aktuelle Dollar-Stärke, die sich hauptsächlich aus den Erwartungen der Investoren bezüglich einer baldigen Erhöhung der US-Zinsen und der relativ stärkeren Erholung der US-Wirtschaft im Vergleich zu ihren Handelspartnern nährt, hat dem Greenback handelsgewichtet im Vergleich zu anderen G10-Währungen auf das höchste Niveau seit mehreren Jahren verholfen.
Eine Zunahme um etwa sechs Prozent gegenüber dem G10-Währungskorb konnte allein seit dem Beginn des Jahres verbucht werden, während die europäische Leitwährung im selben Zeitraum und im gleichen statistischen Setup etwa sieben Prozent verloren hat. Dem japanischen Yen wird gegenwärtig eine Verteuerung von 5,8 Prozent gutgeschrieben.
BRIC-Staaten – Die geopolitische Nivellierung
Das Quantitative Easing-Programm der EZB treibt die internationalen Investoren in den US-Dollar, was auch die Schwellenländer treffen wird. Ihre in US-Dollar denominierten Kredite düften sich in den vergangenen Monaten erheblich verteuert haben.
Das gewollte Muster ist ziemlich offensichtlich: Der Druck auf die Rohstoffpreise hat durch die Entwicklung der US-Währung zugenommen und die Rohstoffproduzenten in die Bredouille gebracht. Insbesondere leidet Brasilien, trotz der lauwarmen Worte seitens Dilma Rousseff in der aktuellen Bloomberg Businessweek. "The giant stands strong" trifft den Sachverhalt, wenn überhaupt, nur noch entfernt.
Zum schwächeren US-Dollar: etwas eleganter hat es Charles Collyns am „Institute of International Finance“ präsentiert, indem er von „bisschen Turbulenzen“, aber einer generell guten Sache hinsichtich der Umverteilungsfunktion des US-Dollars sprach.
China – Außenhandel eingebrochen
Auch China hat durch die Dollar-Kopplung der Wechselkurse zu kämpfen. Im letzten Monat sind Chinas Exporte im Vormonatsvergleich um 14,6 Prozent gesunken.
Die Importe brachen um satte 12,3 Prozent ein.
Indien – Premier Narendra Modi
Indien, welches zur Zeit von günstigen Energieimporten profitiert, hat noch etwas Schonfrist bekommen. Immerhin hat der Premierminister Modi laut und medienwirksam die Umsetzung der Reformen angekündigt.
Reformen umzusetzen ist grundsätzlich eine feine Sache.
Vorbereitungen zum G7-Treffen ohne Russland, S-300 an Teheran
Bleibt noch Russland: Bei den Vorbereitungen zum G7-Treffen, welches in zwei Monaten im Elmau stattfindet, werden sich die Außenminister der wichtigsten Industrienationen ohne die Beteiligung der russischen Vertreter zusammenfinden. Die Gespräche werden auch am Mittwoch fortgeführt, es geht vorrangig um die aktuellen geopolitische Krisen.
Die Fronten verhärten sich allmählich, Moskau reagierte, indem das im Jahr 2010 entschiedene Lieferstopp des Flugabwehrsystems S-300 an Teheran mit sofortiger Wirkung aufgehoben wurde. Russische Seite führte als offizielle Begründung Fortschritte bei dem aktuellen Nuclear Deal auf.
Man beobachtet, obwohl es natürlich abgestritten wird, eine internationale Dämonisierung der russischen Volkswirtschaft. Man könnte es auch so ausdrücken: Die unüberlegte Aktion in der Ukraine wird vermutlich den russischen Bären zum Stolpern bringen.
Wichtige Termine
14.02. Februar-Industrieproduktion im Euroraum – Der Konsens liegt bei 0.4 Prozent nach zuvor veröffentlichten minus 0,1 Prozent.
März-Einzelhandelsumsatz in den USA – Der Konsens liegt bei 1.1 Prozent nach zuvor veröffentlichten minus 0,6 Prozent.
15.02. EZB-Ratssitzung – Am geldpolitischen Kurs der Europäischen Zentralbank werden voraussichtlich keine Korrekturen stattfinden.
Ein schneller und bequemer Blick auf die Märkte?
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