Forex BoJ News – Japanische Notenbank, Jemen-Krise und der Ölpreis
Mar 27, 2015
Asien – Japanische Notenbank (Bank of Japan), der Ölpreis und die vergebliche Suche nach der Inflation
Für die japanische Notenbank (Bank of Japan) ticken die Uhren seit dem Ölpreissturz anders. Der niedrige Ölpreis auf dem Weltmarkt erschwert das Erreichen ihrer Inflationszielvorgaben.
Der Kernverbraucherpreisindex ist im Berichtsmonat Februar im Vorjahresvergleich zwar um 2,0 Prozent geklettert, doch berücksichtigt man die Konsumsteuer nicht mit, bleibt nahezu eine schwarze Null stehen. Die BoJ möchte die Inflationsrate bei 2,0 Prozent verankern.
Keine Frage, die Inflationsentwicklung der japanischen Ökonomie ist durch die hohen Lebensmittelpreise ohnehin sehr beschönigt, zudem ist Japan im hohen Maße vom Ölpreis betroffen.
Jemen-Krise
Ob die derzeitige Jemen-Krise, die militärisch eskaliert ist und das Rohöl wieder verteuert, die Karten neu mischen wird, das werden die kommenden Wochen zeigen.
Abenomics- und BoJ-Versagen – Durch die Beggar-thy-Neighbor-Politik zum globalen Währungskrieg?
Abenomics, bisher das Synonym für die Reflationierung, hat seine Wirkung verloren. Ein Anfachen der Inflation im Zuge weiterer quantitativer Lockerungen erscheint wenig wahrscheinlich, zumal die japanische Notenbank zum großen Teil das komplette Spektrum an Wertpapieren, die sie noch erwerben könnte, bereits in der Vergangenheit ausgeschöpft hat.
Das Währungspaar EUR/JPY befindet sich seit Dezember 2014 langfristig auf der Verkaufsliste institutioneller Marktteilnehmer. Ob die japanische Notenbank im Zuge des QE-Programms seitens der EZB noch sehr lange stillhalten wird oder ob sich die angespannte Lage in einen echten Währungskrieg verwandeln wird, das dürfte wohl die interessanteste Frage in den kommenden drei Monaten sein.
Der japanische Leitindex Nikkei-225 zeigt sich jedenfalls zum gegenwärtigen Zeitpunkt unbeeindruckt.
Globalpolitisch hat die Beggar-thy-Neighbor-Politik nichts von ihrem Reiz eingebüßt. Das Kalkül ist einfach: Durch die Abwertung der eigenen Währung verbilligt man die Exporte und verteuert gleichzeitig die Importe.
Die gestiegenen Haushaltseinkommen im Inland lassen über den Exportmultiplikator neues Einkommen entstehen, während sich die verheerende kontraktive Wirkung bei den ausländischen Nachbarn entfaltet.
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